Panthéon Paris

Von der Kirche zur Ruhmeshalle – das Panthéon Paris

Das Panthéon Paris ist ein beeindruckendes, monumentales Mausoleum, das im Herzen des Stadtgebiets Quartier Latin liegt. Es wurde ursprünglich als Klosterkirche Ste-Geneviève de Paris im Auftrag von König Ludwig XV. erbaut und der Heiligen Geneviève gewidmet, der Schutzpatronin von Paris.

Während der Französischen Revolution wurde die Kirche im Jahr 1791 entweiht und in das Panthéon umgewandelt. Seitdem dient es als eine Art säkulares Mausoleum, in dem die sterblichen Überreste großer Persönlichkeiten der französischen Geschichte beigesetzt wurden. Die Ruhmeshalle ist ein Ort der Verehrung und des Gedenkens an diejenigen, die einen bedeutenden Beitrag zur französischen Kultur, Wissenschaft und Politik geleistet haben.

Im Laufe der Jahre wurden zahlreiche berühmte Persönlichkeiten in der Krypta des Panthéon beigesetzt. Dazu gehören Schriftsteller wie Victor Hugo, Alexandre Dumas und Emile Zola, Philosophen wie Voltaire und Jean-Jacques Rousseau sowie Wissenschaftler wie Pierre und Marie Curie. Jüngst kam 2017 die Holocaust-Überlebende und bedeutende französische Ministerin Simone Veil hinzu. Insgesamt sind über 70 bedeutende Persönlichkeiten in der Krypta des Panthéon bestattet.

Panthéon Paris
Das Panthéon beherbergt unter anderem Dutzende Gräber sehr bekannter Persönlichkeiten aus Kunst wie Victor Hugo, Emile Zola und Literatur wie Alexandre Dumas (drei auf dem Bild), Politik und Wissenschaft.

Die wenigsten Verstorbenen wurden sofort dort beerdigt. Vielmehr unterbreitet die Nationalversammlung Vorschläge für eine Pantheonisierung, also spätere Überführung der sterblichen Überreste einer Persönlichkeit ins Panthéon. Die Entscheidung darüber trifft nach reiflicher Überlegung letztlich der Präsident Frankreichs.

Von den oberen Etagen des Panthéon aus genießt man einen atemberaubenden Blick auf die Stadt Paris. Das Panthéon Paris ist ein faszinierendes Monument, das sowohl die historische Bedeutung als auch die kulturelle Vielfalt Frankreichs widerspiegelt. Es ist ein Muss für jeden, der an der französischen Geschichte, Architektur und Kultur interessiert ist.

Steckbrief Pantheon Paris

  • Verwendung: Mausoleum, Gedenkstätte
  • Grabstätten: Simone Veil, Marie Curie, Émile Zola, Victor Hugo, Jean Moulin, Louis Braille, Alexandre Dumas, Jean-Jacques Rousseau, Jean-Jacques Rousseau, Voltaire (insgesamt über 70)
  • Baustil: Neoklassizismus
  • Architekten: Jacques-Germain Soufflot, Jean-Baptiste Rondelet, Maximilien Brébion, Quatremère de Quincy
  • Bauzeit: 1764 – 1790
  • Eröffnung: 1790
  • Architektonische Höhe: 83 m
  • Lage: Montagne Sainte-Geneviève (deutsch Hügel der heiligen Genoveva)
  • Koordinaten: 48° 50′ 46″ N, 2° 20′ 45″ O
  • Adresse: Pl. du Panthéon, 75005 Paris, Quartier Latin (5. Arrondissement)

Was kann man im Panthéon Paris besichtigen?

Die meisten Touristen besuchen das Kirchenschiff, in dem auch das Foucaultsche Pendel zu sehen ist, und die Krypta mit den Grabstätten berühmter französischer Persönlichkeiten. Wir empfehlen Ihnen unbedingt auch den Säulengang unterhalb der Kuppel des Pantheons zu besuchen. Dort erwartet Sie einer der schönsten Ausblicke auf Paris mit Sicht auf das Centre Georges Pompidou, die Basilika Sacré-Cœur Basilika auf dem Hügel von Montmartre, die Kathedrale von Notre-Dame, sowie den Tour Montparnasse und den Invalidendom.

Für Gruppen Besuch der Aussichtsplattform bitte unbedingt vorher reservieren!

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Führungen und Tickets für das Pantheon in Paris

Tickets für das Pantheon Paris ohne Anstehen

Vermeiden Sie lange Wartezeiten an der Kasse, die vor allen am Wochenende und während der Ferienzeit nicht ungewöhnlich sind. Buchen Sie stattdessen Ihre Tickets für das Pantheon in Paris bei unserem Reisepartner GetYourGuide vorab günstig online. Hier einige der beliebtesten Tickets für Pantheon-Besuche und Aktivitäten in diesem Stadtviertel:

Führungen

Je nach Verfügbarkeit finden 14.00 oder/und 15.00 Uhr Führungen durch das Pantheon auf Französisch und Englisch statt. Sie müssen sich dafür nicht extra vorab anmelden, allerdings stehen die Führungen auch nicht immer zur Verfügung. Fragen Sie dazu bitte vor Ort nach.

Für deutschsprachige Besucher empfehlen wir die selbstständige Tour. Dafür können Sie Besucherinformationen in Deutsch kostenlos an der Kasse erhalten oder kostenpflichtig einen Audioguide buchen. Der „Geführte Spaziergang durch das Quartier Latin auf Deutsch“ mit Besuch des Pantheons ist ebenfalls ein sehr guter Tipp.

Eintrittspreise

Der Eintrittspreis beträgt 11,50 EUR, sowohl bei einer Bezahlung vor Ort als auch via Internetbuchung.

Der Eintritt ist für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren, unabhängig von ihrer Nationalität, generell frei. EU-Bürger unter 26 Jahre bezahlen ebenfalls nichts. Kostenlos ist der Besuch des Pantheons auch für behinderte Personen und ihre/seine Begleitperson, Arbeitssuchende und Studierende. Allerdings muss in allen genannten Fällen ein amtlicher Nachweis zur Berechtigung erbracht werden.

Am erstem Sonntag im Januar, Februar, März, November und Dezember ist für alle Besucher ein kostenloser Eintritt möglich.

Bitte bringen Sie generell Ihren Reisepass, Lichtbildausweis und ggf. einen Studentenausweis oder Arbeitslosennachweis mit.

Gepäck oder große Taschen sind im Pantheon aus Sicherheitsgründen nicht erlaubt.

Pantheon Paris
Im Herzen des Stadtgebiets Quartier Latin befindet sich das Pantheon. Die ursprüngliche Klosterkirche wurde mit der Zeit in das Panthéon umgewandelt.

Panthéon Paris Öffnungszeiten

April bis 30. September

Montag: 10.00–18.30 Uhr
Dienstag: 10.00–18.30 Uhr
Mittwoch: 10.00–18.30 Uhr
Donnerstag: 10.00–18.30 Uhr
Freitag: 10.00–18.30 Uhr
Samstag: 10.00–18.30 Uhr
Sonntag: 10.00–18.30 Uhr

Oktober bis 31. März

Montag:  10.00–18.00 Uhr
Dienstag:  10.00–18.00 Uhr
Mittwoch:  10.00–18.00 Uhr
Donnerstag: 10.00–18.00 Uhr
Freitag:  10.00–18.00 Uhr
Samstag:  10.00–18.00 Uhr
Sonntag:  10.00–18.00 Uhr

Der letzte Einlass ist unabhängig von der Jahreszeit immer 45 Minuten vor der Schließung.

Außerordentliche Öffnungszeiten: 5. Juni – Öffnung um 12.00 Uhr, 18. September – Öffnung um 12.00 Uhr, 24. und 31. Dezember – Schließung um 16.00 Uhr

Geschlossen: 1. Januar, 1. Mai, 25. Dezember

Öffnungszeiten der Panorama-Aussichtsplattform des Pantheon

Panorama-Aussichtsplattform ist nur vom 1. April bis 31. Oktober geöffnet.

Trotz gewissenhafter Recherche geben wir keine Gewähr für Korrektheit und Aktualität der Öffnungszeiten und Eintrittspreise!

Architektur

Die beeindruckende Architektur des Panthéon ist geprägt von seiner großen Kuppel, die in der Skyline von Paris gut sichtbar ist. Die Fassade ist mit korinthischen Säulen geschmückt, die an antike griechische Tempel erinnern. Im Inneren des Panthéon finden sich zahlreiche Kunstwerke, darunter wertvolle Fresken, Skulpturen und Gemälde, die wichtige Momente der französischen Geschichte darstellen.

Das Gebäude wurde von Jacques-Germain Soufflot entworfen, einem der bedeutendsten französischen Architekten des 18. Jahrhunderts. Soufflot schuf damit ein architektonisches Meisterwerk, das sowohl die Eleganz des klassischen Stils als auch die monumentale Pracht des Barocks vereint. Das Pantheon wird heute dem klassizistischen Stil zugeordnet. Soufflot orientierte sich dabei, wie so viele Architekten seiner Zeit, am Petersdom, vor allem aber am Pantheon in Rom.

Die Abtei Sainte-Geneviève, das heutige Pantheon, machte Soufflot berühmt. Weniger bekannt ist, dass er auch die Schatzkammer und die Sakristei der Kathedrale Notre-Dame de Paris schuf. Er wurde inzwischen als bedeutende Persönlichkeit seiner Zeit im Pantheon beerdigt.

Panthéon Paris
Das Foucaultsche Pendel im Panthéon erinnert an einen Pendelversuch des Physikers Léon Foucault.

Innenraum

Im Innenraum hat Soufflot durch die Verwendung schlanker Säulen und Rippengewölbe auf Merkmale der gotischen Kathedralen zurückgegriffen. Schwere klassische Stützen wollte er vermeiden. Jeder der vier Kreuzarme des Mittelschiffs ist von Seitenschiffen umgeben, ähnlich wie in gotischen Kathedralen.

Krypta

Unter eine Krypta versteht man üblicherweise ein gewölbtes Kellergewölbe in Kirchen, das oft als Grabstätte besonderer Würdenträger oder zur Aufbewahrung von Reliquien benutzt wird. Im Falle des Pantheon findet man allerdings nicht nur einen Raum, sondern ein ganzes Labyrinth aus Gängen vor, sodass nun schon fast 80 Persönlichkeiten in verschiedenen Gewölbenischen eine Ruhestätte finden konnten.

Die französische Revolutionäre haben später viele Details des Originalkonzepts verändert. Zum Beispiel haben sie etliche Seitenfenster zugemauert. Dennoch blieb viel von der ursprünglichen Idee Soufflots bis heute erhalten.

Geschichte des Panthéon

Ursprünge im 5. Jahrhundert

Seit dem 5. Jahrhundert stand an der Stelle des heutigen Panthéon eine Kirche, die den Aposteln Petrus und Paulus gewidmet war. Später wurde sie in Sainte-Geneviève umbenannt, nach der Schutzpatronin von Paris.

12. Jahrhundert

Im Jahr 1148 wurde dort ein Konvent von Augustiner-Chorherren gegründet und dem Heiligen Victor gewidmet. Die alte Kirche musste um 1180 einer neuen Stiftskirche weichen. Diese verfiel später und wurde schließlich abgerissen.

17. Jahrhundert

Im 17. Jahrhundert planten die Genovevianer-Kanoniker eine neue Kirche im zeitgenössischen Stil zu erbauen. Die Pläne sollten sich hinziehen.

Im Jahr 1744 gelobte König Ludwig XV., im Falle seiner Genesung von seiner schweren Erkrankung, eine Kirche auf dem Montagne Sainte-Geneviève-Hügel erbauen zu lassen. Der Architekt Jacques-Germain Soufflot wurde schließlich damit beauftragt, und die Bauarbeiten begannen 1764. Soufflot schwebte von Anfang an eine Kirche mit Kuppel, einem Säulengang und einer griechisch-römischen Tempelfassade vor.

Soufflot erlebte die Verwirklichung seines Traumes leider nicht mehr. Er starb 1780. Damals fehlte noch der kritischste Teil des Bauwerks, nämlich die gewaltige Kuppel, welche aber seine Schüler Maximilien Brébion und Jean-Baptiste Rondelet im Jahr 1790 perfekt vollendeten.

Panthéon Paris 1794-1795
Das Pantheon sah im 18. Jahrhundert schon genauso beeindruckend aus, allerdings waren die Umgebung noch erstaunlich leer.

Die imposante Kuppelkirche wurde kurz nach ihrer Fertigstellung von den Anführern der französischen Revolution zur nationalen Ruhmeshalle erklärt und somit ihrer sakralen Bedeutung beraubt. Die Machtdemonstration verlangte nach einem weltlichen Gebäude. Hier sollten fortan wichtige Persönlichkeiten der französischen Geschichte in ehrenvollem Gedenken zur letzten Ruhe gebettet werden. Die erste beigesetzte Person war 1791 der Revolutionsführer Mirabeau, dessen Grab nach politischen Querelen später wieder entfernt wurde, während Voltaires Gebeine ebenfalls 1791 überführt wurden.

Im gleichen Jahr sollte Architekt Quatremère de Quincy das Gebäude gestalterisch für seinen neuen Zweck als nationales Gedenkmausoleum anpassen. Seit der Revolution ist die frühere Kirche zu einem der bedeutendsten Beispiele für die Architektur der Revolution, sogenannter Immediatbauten geworden.

Foucaultsches Pendel im Pantheon

Am 26. März 1851 wies der Physiker Léon Foucault durch einen Pendelversuch im Panthéon die Drehung der Erde nach. Man spricht heute vom Foucaultschen Pendel und kann die Versuchsanordnung auch besichtigen.

Umwidmungen im 19. Jahrhundert

Das 19. Jahrhundert wurde zu einer turbulenten Zeit für das Panthéon, welches zunächst einmal erneut als Kirche geweiht und später wieder zum Mausoleum rückverwandelt wurde. Dabei spielte der Tod Victor Hugos eine große Rolle, dessen Anhänger ihn unbedingt im Pantheon begraben sehen wollten.

Panthéon Paris ab dem 20. Jahrhundert

Marie Curie wurde als erste Frau aufgrund ihrer eigenen Leistungen in das Panthéon aufgenommen, nachdem zuvor Sophie Berthelot, die Frau des Chemikers, dort an der Seite ihres berühmten Mannes zur Ruhe gebettet wurde. Zu den wenigen Frauen, die Marie Curie ins Pantheon folgen sollten, gehörten die Résistantes Geneviève de Gaulle-Anthonioz und Germaine Tillion sowie die Politikerin Simone Veil. Im August 2021 wurde beschlossen Josephine Baker, einer Tänzerin und Widerstandskämpferin, ebenfalls diese Ehre zu erweisen.

Für internationales Aufsehen sorgte 2007 eine Aktion der Untergrundorganisation les UX, die heimlich die defekte Uhr in Gang brachte.

Stadtplan mit Panthéon

Unsere Empfehlung für Reisende

Das Pantheon gehört zu den besonderen Sehenswürdigkeiten von Paris. Es ist mehr als nur ein weitere hübscher Kirchenbau, den man besichtigen kann. Dieses Gebäude ist von seiner wechselhaften Geschichte geprägt und ein würdiges Monument für die Großen Frankreichs. Schon deshalb lohnt sich ein Besuch unbedingt.

 

 

 

 

 

 

Urheberrechte Fotos:

Panthéon Paris, Jean-Pierre Lavoie (Jplavoie)image:Pantheon_wider.jpg, CC BY-SA 3.0, Wikimedia Commons
Gräber im Panthéon, CipturEigenes Werk, CC BY-SA 3.0, Wikimedia Commons
Pantheon, Camille GévaudanEigenes Werk, CC BY-SA 3.0, Wikimedia Commons Foucaultsche Pendel, Britchi Mirela – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, Wikimedia Commons
Pantheon im 18. Jahrhundert, Jean-Baptiste HilairBibliothèque nationale de France, Public Domain, Wikimedia Commons