Opéra Garnier - Grand Foyer

Opéra Garnier, das schönste Opernhaus der Welt

Die Opéra Garnier, auch bekannt als Palais Garnier, ist eine der beeindruckendsten Sehenswürdigkeiten von Paris. Als architektonisches Meisterwerk des 19. Jahrhunderts und Heimat der Pariser Oper ist dieses prächtige Bauwerk ein Muss für alle, die sich für Architektur, Musik und Geschichte interessieren.

Das Pariser Opernhaus hat sich vor allem mit Ballett- und Tanzaufführungen einen Namen gemacht. Für die Ballettaufführungen leistet man sich sogar ein eigenes Ensemble, das Ballet de l’Opéra de Paris.

Spätestens als 1998 der Musical-Film „Das Phantom der Oper“ in die Kinos kam, wurde das ohnehin schon bekannte Gebäude weltweit populär. In unserem Artikel finden Sie Informationen über die Geschichte des berühmten Opernhauses, über Aufführungen und praktische Tipps für Ihren Besuch wie Öffnungszeiten, Anfahrt und Tickets. Wir lüften auch das Geheimnis um den berühmt-berüchtigten Operngeist, der an einem unterirdischen See unter dem Gebäude leben und in der Oper sein Unwesen treiben soll.

Steckbrief Opéra Garnier in Paris

  • Andere Namen: Palais Garnier, Opéra de Paris (früher)
  • Architekt: Charles Garnier
  • Stil: Beaux-Arts, Napoleon-III-Stil
  • Bauzeit: 1861 bis 1875
  • Fläche von 11.237 m²
  • Plätze: 1.979
  • Aufführungen: Ballett, Oper
  • Denkmalschutz: nationales Denkmal seit 1923
  • Koordinaten: 48° 52′ 19″ N, 2° 19′ 54″ O
  • Adresse: Pl. de l’Opéra, 75009 Paris, Frankreich
Opéra Garnier
Die Palais Garnier gilt als das schönste Opernhaus der Welt. Das prächtige Bauwerk ist ein Muss für alle, die sich für Architektur, Musik und Geschichte interessieren.

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Tickets für die Opéra Garnier und Besichtigungen

Tickets für Besichtigungen und Führungen

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Besichtigung der Opéra Garnier: Was ist zu sehen?

Während Ihrer Besichtigung erhalten Sie Zutritt zu den öffentlichen Bereichen der Opéra Garnier, einschließlich der beeindruckenden Bibliothek und des Museums der Oper. Hier können Sie eine umfangreiche Sammlung von Büchern, Manuskripten und Exponaten zur Geschichte der Oper und des Balletts erkunden.

Betreten Sie die Rotonde des Abonnées und bestaunen Sie das Becken von Pythia, bevor Sie die majestätische große Treppe, die „Grand Escalier“, hinaufsteigen. Lassen Sie sich von den fantastischen Gemälden und Skulpturen, die die Wände und Decken schmücken, verzaubern.

In der Rotonde du Glacier können Sie wunderschöne Wandteppiche und Kunstwerke entdecken. Das Avant Foyer und der Salon de la Lune et du Soleil sind weitere prächtige Räume, die den Reichtum und die Eleganz des Opernhauses widerspiegeln.

Opéra Garnier - Große Treppe von oben
Die majestätische große Treppe ist ein der Highlights der Palais Garnier.

Tickets für Aufführungen und Veranstaltungen

Besucher können eine Vielzahl von Aufführungen und Veranstaltungen in der Opéra Garnier erleben. Von klassischen Opern- und Ballettinszenierungen bis hin zu modernen Interpretationen und Konzerten bietet das Programm für jeden Geschmack etwas. Die Aufführungen haben eine sehr hohe Qualität.

  • Sitzplan, Preise und Tickets für Aufführungen finden Sie auf operadeparis.fr

Eintrittspreise für Besichtigungen

Voller Preis: 14 Euro (in der Regel identisch zum Onlinepreis)

  • Erwachsene über 26 Jahre

Ermäßigter Eintritt: 9 Euro

  • Jugendliche im Alter von 12–25 Jahren

Kostenloser Eintritt

  • Kinder unter 12 Jahren
  • Behinderte und 1 Helfer
  • Arbeitslose, Empfänger von Sozialhilfe / RSA / anderen Mindestsozialleistungen (gegen Vorlage eines Dokuments, das nicht älter als 3 Monate ist)

Es gibt außerdem Ermäßigungen durch Kombitickets und weitere Personengruppen, die Sie auf der Webseite der Oper finden.

Öffnungszeiten

Das Palais Garnier ist täglich von 10.00 bis 17.00 Uhr geöffnet. Ausgenommen sind die Tage mit Nachmittagsvorstellungen und außergewöhnliche Schließungen. Letzter Einlass ist 45 Minuten vor Schließung.

Die Geschichte der Opéra Garnier

Entstehung und Bau des Opernhauses

Das Opernhaus wurde im 19. Jahrhundert auf Initiative von Kaiser Napoleon III. erbaut. Nachdem die kaiserliche Familie bei einem Besuch im damaligen Opernhaus Le Peletier knapp einem Attentat entging, wünschte sich Kaiser Napoleon III. ein neues, noch schöneres Opernhaus in einer weniger gefährlichen Straße.

Zunächst schrieb man einen Wettbewerb für den Bau des neuen Opernhauses aus, den der junge Architekt Charles Garnier gewann. Er legte damit den Grundstein für seine Karriere. Die Bauarbeiten begannen 1861 und dauerten mit Unterbrechungen bis zur Fertigstellung im Jahr 1875.

Garnier plante einen prächtigen Bau, der die Bedeutung des Opernbesuchs als gesellschaftliches Ereignis widerspiegeln soll. Deshalb wurde ähnlich viel Platz für das Foyer und die Treppe wie für die Bühne vorgesehen.

Opéra Garnier - 1938
Auf dem Bild kann man Palais Garnier im Jahr 1938 sehen.

Bedeutung des Opernhauses in der Pariser Kulturszene

Seit ihrer Eröffnung spielt die Opéra Garnier eine wichtige Rolle in der Pariser Kulturszene. Weltbekannte Werke wie der „Boléro“ von Maurice Ravel, „Thais“ von Jules Massenet und „Der Kuss der Fee“ von Igor Strawinsky kamen in der Pariser Oper zur Uraufführung.

Sie ist Schauplatz zahlreicher Premieren und Aufführungen großer Opern- und Ballettproduktionen und zog weltberühmte Künstler wie Maria Callas, Luciano Pavarotti und Rudolf Nurejew an. Auch heute ist es für die Stars des Balletts und der Oper ein Privileg, in der Opera Garnier auftreten zu dürfen.

Dem Phantom der Oper auf der Spur

Spukt tatsächlich ein Phantom durch die Pariser Oper? Nachdem während der ersten Aufführungen immer wieder mysteriöse Geräusche aus der Tiefe kamen und sich wenig später ein dramatischer Unfall ereignete, waren viele Leute davon überzeugt.

Was war passiert? Am 20. Mai 1896 stürzte während einer Aufführung ein 750 kg schweres Gegengewicht des Kronleuchters im freien Fall zu Boden und erschlug eine Besucherin. Daraufhin brach eine Massenpanik aus und führte zu vielen Verletzten. Zudem munkelten Arbeiter über einen unterirdischen See und dunkle Gänge, die ihnen nicht geheuer waren.

Diese seltsamen Ereignisse inspirierten Gaston Leroux zu seiner Erzählung vom „Phantom der Oper“, deren Originalschauplatz die Opéra Garnier in Paris ist. Das Phantom, eine fiktive Figur, lebt in den Katakomben und dunklen Gängen der Oper und hat sein Versteck am Ufer des unterirdischen Sees, der sich unter dem Gebäude befindet. Diese versteckte Welt diente als perfekte Kulisse für die spannende und romantische Geschichte, die später in zahlreichen Bühnen- und Filmadaptionen umgesetzt wurde.

Der Roman und später das erfolgreiche Musical machten die Opéra Garnier weltweit bekannt und trugen zur Legendenbildung rund um das Opernhaus bei.

Opéra Garnier - Zuschauerraum
Der Zuschauerraum des Pariser Opernhauses

Gibt es den unterirdischen See unter der Opéra Garnier?

Ja, den gibt es. Der unterirdische See der Opéra Garnier ist ein künstlich angelegtes Reservoir, das während des Baus des Opernhauses aufgrund von Grundwasserproblemen geschaffen wurde. Charles Garnier entwarf den See, um das Grundwasser abzuleiten und die Stabilität des Gebäudes zu gewährleisten.

Dieser geheimnisvolle See liegt mehrere Meter unterhalb der Oper und erstreckt sich über eine Fläche von etwa 10.000 Quadratmetern. Er ist nicht für die Öffentlichkeit zugänglich, wird jedoch vom technischen Personal der Oper o der der Feuerwehr regelmäßig entleert, wenn er sich zu stark mit Grundwasser füllt und dient als Wasserreservoir für den Fall eines Brandes im Opernhaus.

Architektur und Innenausstattung der Opéra Garnier

Bau und Architektur

Die Opéra Garnier verzaubert durch ihren neobarocken Stil (Beaux-Arts), der sich durch prächtige Verzierungen und reiche Details auszeichnet. Die Fassade besteht aus einer Mischung von Marmor, Stein und vergoldeten Skulpturen, die den Reichtum und die Pracht der damaligen Zeit widerspiegeln. Das pompöse Äußere und die üppige Innenausstattung sorgen dafür, dass sie sich deutlich von den klassizistischen und historistischen Bauwerken ihrer Zeit in Paris unterscheidet.

Die erstaunliche Fläche von 11.237 m² machen die Opéra Garnier zum größten Theater der Welt. Auch die Anzahl von 1.979 Zuschauerplätzen ist immens, in diesem Punkt wird sie aber von der Mailänder Scala und der Wiener Staatsoper übertroffen, die mehr Sitzplätze bieten.

Die imposante Hauptkuppel des Daches ist mit Kupfer überzogen, welches sich durch Oxidation grün verfärbt hat. In der Vergangenheit waren auch die Kuppeln der beiden Pavillons auf ähnliche Weise verkleidet, doch heute bestehen sie, wie die übrigen Dächer des Gebäudes, aus Zink.

Das Palais Garnier ist ein herausragendes Beispiel für die Architektur von Theatern. Viele spätere Bauwerke wurden von ihm inspiriert. Zum Beispiel ähnelt die Fassade des 1896 in Berlin erbauten Theaters des Westens der des Pariser Opernhauses.

Opéra Garnier - Deckenfresko des Grand Foyer
Besonders sehenswert ist das Deckenfresko im Grand Foyer.

Innenausstattung

Der junge Architekt Charles Garnier strebte danach, einen eigenen „Stil Napoléon III“ zu schaffen und dem gesellschaftlichen Charakter des Opernbesuchs im 19. Jahrhundert Rechnung zu tragen. Damals ging es vor allem darum, gesehen zu werden und andere zu beobachten.

Um diesen Bedürfnissen gerecht zu werden, entwarf der Architekt spektakuläre Räumlichkeiten wie die opulente Marmortreppe, das Grand Foyer, den runden Salon du Glacier und den prächtigen Zuschauerraum in herrschaftlichem Rot und Gold. Die Bedeutung des gesellschaftlichen Schaulaufens spiegelt sich auch in der Platzaufteilung wider. Garnier plante für das Foyer und die Treppe ebenso viel Raum wie für den Bühnenbereich, und das Grand Foyer mit seinen Galerien ist etwa so groß wie der Zuschauerraum.

Ein acht Tonnen schwerer Kristall-Lüster erhellt den Saal, während das Treppenhaus mit mehr als 30 verschiedenen Marmorsorten überaus prunkvoll ausgestattet ist.

Protest gegen Deckenmalerei von Chagall

Besonders erwähnenswert ist auch das Deckengemälde von Marc Chagall, das 1964 hinzugefügt wurde und das ursprüngliche von Gemälde von Jules Eugène Lenepveu ersetzte. Chagalls Deckengemälde ist ein farbenfrohes, lebendiges Kunstwerk, das Szenen aus Werken berühmter Komponisten wie Mozart, Wagner, Mussorgsky und Verdi zeigt. Es ist eine Hommage an die großen Komponisten der Operngeschichte.

Trotz des berühmten Künstlers stieß das neue Deckengemälde nicht nur auf Begeisterung. Einige Kritiker und Kunstliebhaber waren der Meinung, dass Chagalls Stil nicht zur prächtigen und historischen Architektur des Opernhauses passt und protestierten schon als der Plan aufkam. Trotz anfänglicher Kontroversen hat sich das Gemälde im Laufe der Zeit zu einem geschätzten und ikonischen Bestandteil der Opéra Garnier entwickelt.

Anfahrt

Das Palais Garnier befindet sich im 9. Arrondissement von Paris. Das Opernhaus liegt am Place de l’Opéra, an der Ecke der Rue Scribe und der Rue Auber. Die Anreise ist sowohl mit dem Auto als auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln möglich.

Mit dem Auto

Wenn Sie mit dem Auto anreisen, beachten Sie, dass das Parken im Stadtzentrum von Paris schwierig und kostenintensiv sein kann. Es gibt jedoch einige Parkhäuser in der Nähe der Opéra Garnier, wie zum Beispiel das Parkhaus „Q-Park Edouard VII“ oder „Q-Park Galeries Lafayette“. Denken Sie daran, die Verkehrsbedingungen und eventuelle Fahrverbotszonen (z.B. Umweltzonen) in Paris zu berücksichtigen, bevor Sie sich auf den Weg machen.

Mit öffentlichen Verkehrsmitteln

Die Opéra Garnier ist gut an das Pariser Verkehrsnetz angebunden und leicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen.

Die nächstgelegenen Metro-Stationen sind „Opéra“ (Linien 3, 7 und 8), „Auber“ (RER-Linie A) und „Havre-Caumartin“ (Linien 3 und 9). Zudem verkehren mehrere Buslinien in der Nähe des Opernhauses, wie zum Beispiel die Linien 20, 21, 22, 27, 29, 42, 52, 66, 68 und 95. Planen Sie Ihre Route mit Hilfe eines Online-Routenplaners oder einer Smartphone-App, um die beste Verbindung zu finden.

Stau gibt es in Paris leider häufig. Denken Sie deshalb daran, genügend Zeit für Ihre Anreise einzuplanen, um mögliche Verzögerungen im Verkehr oder bei den öffentlichen Verkehrsmitteln zu berücksichtigen.

Opéra Garnier - Restaurant
Im Restaurant des Opernhauses kann man das Abendessen mit schönem Panoramablick über die Stadt genießen.

Stadtplan mit Palais Garnier

Sehenswürdigkeiten in der Nähe der Opéra Garnier

  • Galeries Lafayette: Ein prächtiges Kaufhaus, das für seine luxuriösen Einkaufsmöglichkeiten, beeindruckende Architektur und bemerkenswerte Glaskuppel bekannt ist.
  • Musée Grévin: Ein berühmtes Wachsfigurenkabinett, das lebensechte Abbilder von prominenten Persönlichkeiten und historischen Figuren präsentiert.
  • Palais Royal: Ein majestätischer Palast mit wunderschönen Gärten, der einst als königliche Residenz diente und heute verschiedene Kulturinstitutionen beherbergt.
  • Place Vendôme: Ein eleganter Platz, umgeben von luxuriösen Boutiquen und Juwelieren, der für seine beeindruckende Vendôme-Säule bekannt ist.
  • Jardin des Tuileries: Ein weitläufiger Garten, der sich zwischen dem Louvre und dem Place de la Concorde erstreckt und zum Entspannen und Spazierengehen einlädt.
  • Louvre-Museum: Das weltberühmte Museum, das eine unglaubliche Sammlung von Kunstwerken beherbergt und mit der Glaspyramide sogar ein Kunstwerk als Eingang hat..
  • Église de la Madeleine: Eine herrliche neoklassizistische Kirche, die für ihre monumentale Fassade und ihre prächtige Innenausstattung bekannt ist.
  • Place de la Concorde: Der größte Platz in Paris, der für seine beeindruckende Geschichte, prächtigen Brunnen, den Obelisken von Luxor und die umliegenden historischen Gebäude bekannt ist.
  • Obelisk von Luxor: Ein antiker ägyptischer Obelisk, der auf der Place de la Concorde steht und als Geschenk von Ägypten an Frankreich dient, symbolisiert die kulturellen Verbindungen zwischen den beiden Ländern.

Fazit

Die Opéra Garnier ist ein unverzichtbarer Bestandteil der Pariser Kulturlandschaft und ein beeindruckendes Beispiel für die Pracht und Schönheit des Beaux-Arts-Stils. Bei einem Besuch in Paris sollten Sie sich die Gelegenheit nicht entgehen lassen, dieses architektonische und kulturelle Meisterwerk zu erkunden und in die Welt der Oper einzutauchen.

Übrigens gibt es in Paris zwei wichtige Opernhäuser: die Opéra Garnier und die Opéra Bastille. Die Opéra Garnier kann auf eine lange Geschichte verweisen, während die Opéra Bastille ein sehr modernes Opernhaus und Bauwerk ist, das erst 1989 eröffnet wurde. Beide Opernhäuser gehören zur Institution der Opéra National de Paris.

 

Urheberrechte Fotos:
Palais Garnier – Grand Foyer, Photograph: Eric Pouhier, Modifier: Rainer Zenz, Niabot (last modification)Image:Paris, Palais Garnier’s grand salon 3.jpg (Niabot), Image:Paris, Palais Garnier’s grand salon 1.jpg (Rainer Zenz), CC BY-SA 4.0, Wikimedia Commons
Palais Garnier, randreu, CC BY 3.0, Wikimedia Commons
Große Treppe, Benh LIEU SONGDiese Grafik wurde mit Hugin erstellt., CC BY-SA 3.0, Wikimedia Commons
Palais Garnier im Jahr 1938, u
nbekannter Fotograf (gescannt von und mit freundlicher Genehmigung von Derzsi Elekes Andor) – Metapolisz Images, Public Domain, Wikimedia Commons
Zuschauerraum des Pariser Opernhauses, Naoya Ikeda, CC BY-SA 3.0, Wikimedia Commons
Deckenfresko des Grand Foyer, Peter Haas, CC BY-SA 3.0, Wikimedia Commons
Restaurant des Opernhauses, Blanc6Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, Wikimedia Commons