Obelisk von Luxor am Place de la Concorde

Ein exotischer Obelisk mitten in Paris

Der Obelisk von Luxor am Place de la Concorde in Paris blickt auf eine lange und faszinierende Geschichte zurück. Er ist ein beeindruckender Monolith aus Granit, der mit einer Höhe von 23,50 Meter und einem Gewicht von etwa 230 Tonnen auf dem Place de la Concorde alle Blicke auf sich zieht.

Bereits im 13. Jahrhundert v. Chr., während der Herrschaft von Ramses II., wurde dieser ägyptische Obelisk geschaffen und befand sich bis 1831 in einer Tempelanlage von Luxor. Seit 1836 prangt er auf dem Place de la Concorde in Paris und bildet eines der markanten Monumente auf der historischen Achse (Axe historique), die sich vom Louvre über die Champs-Élysées und den Arc de Triomphe bis zur Grande Arche erstreckt.

Steckbrief Obelisk von Luxor Paris

  • Gefertigt: 13. Jahrhundert v. Chr. in Ägypten, Pyramidion am 14. Mai 1998 ergänzt
  • Überführung nach Paris: 1831 bis 1834
  • Aufstellung auf dem Place de la Concorde: 25. Oktober 1836
  • Material des Monoliths: Granit aus Syenit
  • Material des Pyramidions: vergoldete Bronze (gespendet von Pierre Bergé)
  • Höhe: 23,50 Meter
  • Gewicht: 230 Tonnen
  • Besonderheit: Beschriftung aus 1.600 Hieroglyphen mit Heldentaten Ramses II.
  • Würdigung: 13. April 1937 Einstufung als Monument historique
  • Ursprünglicher Standort: Karnak-Tempel, Karnak (Theben), Luxor, Ägypten
  • Aktueller Standort: Obelisk von Luxor Paris, Pl. de la Concorde, 75008 Paris, Frankreich

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Obelisk von Luxor – Tickets für Führungen und Rundfahrten

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Obelisk von Luxor
Der Obelisk von Luxor am Place de la Concorde wurde bereits im 13. Jahrhundert v. Chr.  geschaffen.

Wie kommt ein Obelisk von Luxor auf den Place de la Concorde?

Der Obelisk wurde im 13. Jahrhundert v. Chr. in den ägyptischen Assuan-Steinbrüchen aus dem Gestein gehauen. Damals herrschte Pharao Ramses II., der den Obelisk zusammen mit einem zweiten Exemplar am Eingang eines Pylons in der Karnak-Tempelanlage aufstellen ließ. Der zweite Obelisk wacht heute noch über die Tempelstätte im früheren Theben.

Im Alten Ägypten symbolisierte ein Obelisk die versteinerten Strahlen des Sonnengottes Re und diente zusammen mit den Pyramiden als Verbindung zwischen der Welt der Menschen und der Götter. Typischerweise standen Obelisken als Paar vor den Eingängen von Tempeln oder auch den Pyramiden.

Zuerst wurden Obelisken glatt und ohne Verzierung gefertigt. Später kamen Hieroglyphen-Inschriften hinzu. Lediglich die Spitze in Form einer Pyramide war vergoldet oder mit Elektron bedeckt, um den Glanz der Sonne und die Macht des Sonnengottes widerzuspiegeln.

Obelisk als göttliche Sonnenuhr

Menschen beobachteten den Schattenumlauf als Anzeichen für die tägliche Reise der Sonnenbarke des Re von Osten nach Westen und nachts zurück durch die Unterwelt. Aufgrund seiner präzisen Auf- und Untergangszeiten sowie des unveränderlichen Jahresablaufs wurde Re zum Symbol für die Ordnung der Welt. Er wurde als Wächter von Recht und zwischenmenschlichen Beziehungen angesehen. Umso erstaunlicher ist es, dass eins dieser wertvollen Heiligtümer als Geschenk in Frankreich landete.

Muhammad Ali Pascha, einst Vizekönig von Ägypten, machte dem französischen König Louis Philippe im Jahr 1829 den Obelisk zum Geschenk. Ein würdiges, aber auch anspruchsvolles Andenken, da sich die Überführung als schwierig erwies und ganze drei Jahre in Anspruch nahm.

Doch das geheimnisumwitterte, exotische Ägypten erfreute sich nicht erst nach dem Feldzug Napoleons rund 30 Jahre zuvor in Europa eines großen Interesses. Römische Kaiser hatten bereits früher 13 altägyptische Obelisken als Kriegsbeute nach Rom gebracht. Andere Obelisken wurden unter riesigem finanziellem Aufwand zum Beispiel nach London, Istanbul, Urbino, Catania, Florenz, München, Caesarea Maritima und sogar zum New Yorker Central Park gebracht.

Obelisk von Luxor am Place de la Concorde
Im Alten Ägypten diente ein Obelisk zusammen mit den Pyramiden der Verbindung zwischen der Welt der Menschen und der Götter.

Verschiffung nach Paris

Daher beschloss der französische König Louis Philippe im Jahr 1831, den Obelisken nach Paris zu verschiffen und ihn auf dem Place de la Concorde aufzustellen. Das war angesichts der Größe und des Gewichts eine immense Herausforderung. Man hatte damals kaum geeignete Technik, um die Arbeiter bei dieser Schwerstarbeit zu unterstützen. Dennoch wurde das große Monument schließlich verschifft. Die spannende Schiffsreise dauerte insgesamt drei Jahre.

Jean-François Champollion war für den Transport von Ägypten nach Frankreich verantwortlich. Der Sprachwissenschaftler hatte sich 1822 um das Entziffern der Hieroglypheninschriften verdient gemacht und verließ im April 1831 mit dem Boot Luxor unter der Führung von Kapitän Raymond de Verninac Saint-Maur die Hafenstadt Toulon. Im August desselben Jahres fuhr die Luxor flussaufwärts den Nil entlang und nahm im Dezember den Obelisken an Bord. Im Dezember 1832 fuhr das Boot wieder den Nil hinunter.

Im Mai 1833 kehrte die Luxor mit der tonnenschweren Ladung nach Toulon zurück und gelangte im August 1834 nach einer Fahrt die Seine hinauf schließlich in die Hauptstadt Paris.

Der Aufbau des Obelisken in Paris

Jak Ignaz Hittorff, ein Architekt aus Köln, der in Paris lebte, entwarf nach der Ankunft einen fünf Meter hohen Sockel für den Obelisken. Am 25. Oktober 1836 wurde der Obelisk erfolgreich auf dem Place de la Concorde in Paris aufgestellt. Aufgrund seiner immensen historischen Bedeutung erklärte man ihn am 13. April 1937 zum Monument historique.

Ein neues Pyramidion

Am 14. Mai 1998 wurde dem ältesten Denkmal von Paris ein 3,60 Meter hohes Pyramidion (Spitze)  aus vergoldeter Bronze gespendet, welches von Pierre Bergé gestiftet wurde.

Generalüberholung

Im Jahr 2022 wurde der Obelisk gründlich überholt und gereinigt, um ihn im alten Glanz erstrahlen zu lassen.

Heute steht der Obelisk von Luxor stolz auf dem Place de la Concorde und dient als eines der bekanntesten und exostischsten Wahrzeichen von Paris. Er symbolisiert die enge Beziehung zwischen Frankreich und Ägypten sowie für die Faszination der Menschen für die antiken Zivilisationen und ihre reiche Geschichte.

Obelisk von Luxor am Place de la Concorde
Über Weihnachten leuchtet der Place de la Concorde immer sehr schön.

Was steht auf dem Obelisken in Paris?

Der Obelisk von Luxor in Paris ist mit 1.600 Hieroglyphen bedeckt, die historische Ereignisse wie ruhmreiche Schlachten Ramses II., Tiere und Opfergaben darstellen.

Stadtplan mit Obelisk von Luxor

Sehenswürdigkeiten rund um den Obelisken von Luxor Paris

Der Obelisk von Luxor befindet sich an der Grenze zum Tuileriengarten auf dem Place de la Concorde im Herzen von Paris. In unmittelbarer Nähe des Obelisken gibt es mehrere Sehenswürdigkeiten, die einen Besuch wert sind, darunter:

  • Die Champs Élysées, eine der berühmtesten Straßen der Welt, die mit exklusiven Geschäften, Cafés und Restaurants gesäumt ist und .
  • Der Jardin des Tuileries, ein großer Park mit schönen Gärten und zahlreichen Skulpturen, der sich zwischen dem Louvre-Museum und der Place de la Concorde erstreckt.
  • Das Musée de l’Orangerie, ein Kunstmuseum, das vor allem für seine Sammlung impressionistischer Gemälde bekannt ist.
  • Das Petit Palais, ein beeindruckendes Gebäude im Beaux-Arts-Stil, das heute ein Kunstmuseum beherbergt.
  • Der Palais de l’Elysée, der Amtssitz des französischen Präsidenten, der sich nur wenige Blocks entfernt auf der Rue du Faubourg Saint-Honoré befindet.
  • Das Louvre-Museum, eins der bedeutendsten Kunstmuseen der Welt, dass sogar ein Kunstwerk als Eingang hat – die Pyramide am Louvre.

All diese Sehenswürdigkeiten tragen dazu bei, dass der Place de la Concorde und der Obelisk von Luxor zu einem der beliebtesten Orte für Touristen und Fotomotive in Paris geworden sind.

 

 

Urheberrechte Fotos auf der Seite Obelisk von Luxor Paris:

Obelisk von Luxor am Place de la Concorde, Alexander HoernigkEigenes Werk, CC BY 3.0, Wikimedia Commons
Obelisk am Place de la Concorde, Markolaci in der Wikipedia auf Ungarisch, CC BY-SA 3.0, Wikimedia Commons
Obelisk am Abend, Thesupermat Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, Wikimedia Commons
Place de la Concorde im Winter, David MonniauxEigenes Werk, CC BY-SA 3.0, Wikimedia Commons