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Hôtel des Invalides – ein weitläufiger Komplex von Gebäuden aus dem 17. Jahrhundert
Das Hôtel des Invalides ist ein weitläufiger Komplex von Gebäuden, der im 17. Jahrhundert unter der Herrschaft von König Ludwig XIV. erbaut wurde. Ursprünglich diente es ausschließlich als Heim und Krankenhaus für kriegsversehrte Soldaten. Heute ist es außerdem ein wichtiger kultureller und historischer Ort in Paris, der mehrere Museen, Kirchen und Denkmäler beherbergt, darunter den berühmten Invalidendom. Das Hôtel des Invalides gehört zu den meistbesuchten Sehenswürdigkeiten in Paris.
Viele Besucher meinen, dass das Gelände heute nur noch zu musealen Zwecken genutzt wird. Doch das Hôtel des Invalides ist auch immer noch ein Heim für Kriegsversehrte. Es bietet Unterkunft, medizinische Versorgung und Unterstützung für ehemalige Soldaten an, welche Verletzungen oder Behinderungen im Krieg erlitten haben.
Steckbrief Hôtel des Invalides
- Alternativer Name: Hôtel Royal des Invalides
- Verwendung: Museum, Hospital
- Baustil: französischer Barock
- Baujahr: 1670-1706
- Bauherr: König Ludwig XIV.
- Architekten: Libéral Bruant; Jules Hardouin-Mansart
- Höhe: 107 m (Invalidendom)
- Fläche des Komplexes: 390 x 450 Meter
- Museen und Einrichtungen: Musée de l’Armée, Musée des Plans-reliefs, Musée de l’Ordre de la Libération, Ordre de la Libération, Historial Charles de Gaulle, Institution nationale des Invalides, Gouverneur Militaire de Paris, Gouverneur des Invalides, Office national des anciens combattants et victimes de guerre
- Adresse: 75007 Paris, 7. Arrondissement
- Koordinaten: 48° 51′ 36″ N, 2° 18′ 43″ E
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Hôtel des Invalides Tickets
Um Tickets für das Hôtel des Invalides und die im Komplex befindlichen Museen zu buchen, können Sie die Website unseres Reisepartners GetYourGuide nutzen. Dort erhalten Sie günstig Tickets für den Eintritt in bestimmte Museen sowie Kombitickets, die den Zugang zu mehreren Sehenswürdigkeiten innerhalb des Komplexes ermöglichen. Auch Führungen und Kombinationen mit anderen Sehenswürdigkeiten von Paris sind verfügbar.
- Alle Hôtel des Invalides Tickets auf einen Blick
- Tickets für Eintritt: Invalidendom mit Napoleons Grab und Militärmuseum
- Tickets für Führung: Armeemuseum, Invalidendom und Napoleons Grabmal
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Öffnungszeiten des Hôtel des Invalides
Die Öffnungszeiten des Hôtel des Invalides und der im Komplex befindlichen Museen können variieren und sind von Jahreszeit und aktuellen Veranstaltungen abhängig. Im Allgemeinen sind die Öffnungszeiten wie folgt:
- April bis Oktober: Täglich von 10.00 bis 18.00 Uhr
- November bis März: Täglich von 10.00 bis 17.00 Uhr
Die aktuellen Öffnungszeiten finden Sie auf musee-armee.fr.
Architektur und Anlage
Der Komplex besteht aus einer Reihe von Gebäuden, die um einen großen Innenhof gruppiert sind. Die Architektur ist im klassischen französischen Barockstil gehalten, mit prächtigen Fassaden und Arkadengalerien. Der gesamte Komplex wurde streng symmetrisch angelegt.
Der Hauptarchitekt des Projekts war Libéral Bruant, der später von Jules Hardouin-Mansart unterstützt wurde. Der berühmteste Teil des Komplexes ist der Invalidendom, eine sehenswerte Kirche mit dem Grabmal Napoleons, die von einer goldenen Kuppel gekrönt wird.
Hôtel des Invalides, ein historisches Heim für Kriegsversehrte
Das Hôtel des Invalides in Paris wurde im 17. Jahrhundert von König Ludwig XIV. als Heim und Hospital für verletzte, erkrankte und aus dem Dienst ausgeschiedene Soldaten gegründet. Damit bewies der König Fürsorge und soziales Verantwortungsbewusstsein, was auch die Loyalität seiner Truppen stärkte.
Nebenbei war das Hôtel des Invalides auch ein Prestige-Projekt des französischen Königreichs, das die Stärke und Fortschrittlichkeit der französischen Monarchie in Europa repräsentierte.
Doch neben allen edlen Motiven gab es einen weiteren Grund für die Errichtung des Hôtel des Invalides: Die Sorge vor ehemaligen Soldaten, die aufgrund von Verletzungen, Krankheiten oder Altersschwäche nicht mehr in der Lage waren, einer regulären Arbeit nachzugehen. Diese Veteranen könnten in Armut verfallen und zu marodierenden Banden werden, die plündern und Unruhen stiften. Indem Ludwig XIV. ihnen eine Unterkunft und Versorgung bot, sorgte er dafür, dass sie nicht zur Bedrohung für die öffentliche Sicherheit und Ordnung wurden. Das Hôtel des Invalides trug somit auch zur Stabilität im Land bei.
Während der Komplex heute hauptsächlich für seine beeindruckenden Museen und das Grabmal Napoleons bekannt ist, bietet das Hôtel des Invalides auch weiterhin Unterkunft und Unterstützung für ehemalige Militärangehörige, die infolge ihrer Dienstzeit Verletzungen oder Behinderungen erlitten haben.
Die Einrichtung setzt sich dafür ein, den Bewohnern ein würdiges Leben zu ermöglichen und ihnen bei der Bewältigung ihrer körperlichen und seelischen Herausforderungen zu helfen. Das Hôtel des Invalides steht für anhaltende Fürsorge und Anerkennung für diejenigen, die im Dienste ihres Landes Opfer gebracht haben.
Museen und Einrichtungen
Das Hôtel des Invalides ist ein weitläufiger Gebäudekomplex und eine wichtige kulturelle und historische Stätte, die mehrere Museen, Kirchen und Denkmäler beherbergt. Hier die wichtigsten:
Musée de l’Armée: Eins der größten Militärmuseen weltweit
Zu den meistbesuchten Sehenswürdigkeiten des Hôtel des Invalides zählt mit über 500.000 Exponaten das Musée de l’Armée, eines der bedeutendsten Militärmuseen der Welt. Es beherbergt eine umfangreiche Sammlung von Waffen, Rüstungen, Orden, Gemälden und anderen militärischen Artefakten aus verschiedenen Epochen, vom Mittelalter bis zur Gegenwart.
Ein Teil der historischen Sammlung ist als Dauerausstellung angelegt und schließt insbesondere auch die Zeit des Zweiten Weltkriegs ein. Außerdem werden regelmäßig Wechselausstellungen zu verschiedenen Schwerpunkten gezeigt.
Bestandteile des Musée de l’Armée sind auch folgende Ausstellungen:
- Invalidendom mit dem Grab Kaiser Napoleons I. in der Krypta
- Soldatenkirche
- Ehrenhof mit historischen französischen Kanonen
- Sammlung mittelalterlicher Ausrüstungen und Waffen (13. bis 17. Jahrhundert)
- Ausstellungsabteilung Ludwig XIV. bis Napoleon III. (von 1643 bis 1870)
- Ausstellungsabteilung 1. und 2. Weltkrieg (von 1871 bis 1990)
- Historial Charles de Gaulle
Das Musée de l’Armée bietet auf 8.000 m² Fläche einen faszinierenden Einblick in die französische Militärgeschichte und ist ein Muss für Geschichtsinteressierte. Oft sind die Tickets für das Musée de l’Armée auch für die übrigen Ausstellungen gültig.
Invalidendom: Pantheon mit dem Grab Napoleons
Der Invalidendom ist eine imposante Kirche innerhalb des Hôtel des Invalides und dient als Pantheon für viele berühmte französische Militärpersönlichkeiten, einschließlich Napoleon Bonaparte. Die prächtige goldene Kuppel der Kirche ist eines der bekanntesten Wahrzeichen von Paris. Sie überstrahlt viele Gebäude in der Umgebung. Im Inneren der Kirche finden Besucher beeindruckende Kunstwerke wie Reliefs und Skulpturen, die an die militärischen Erfolge Frankreichs erinnern.
Cathédrale Saint-Louis-des-Invalides: Die Soldatenkirche
Die Cathédrale Saint-Louis-des-Invalides, auch bekannt als Soldatenkirche, ist eine weitere bedeutende Sehenswürdigkeit innerhalb des Hôtel des Invalides. Sie wurde ursprünglich als separate Kirche für die im Komplex lebenden Soldaten erbaut. Sie bildet mit dem Invalidendom eine bauliche Einheit. Früher dürften die Bewohner des Hôtel des Invalides den Invalidendom zur Messe nicht betreten. Sie konnten von der Soldatenkirche aus durch eine Verbindung aber Gottesdienst und den Feierlichkeiten im Dom folgen.
Die Kirche, die zur Kathedrale ernannt wurde, ist der Sitz des römisch-katholischen Bistums der französischen Armee (Diocèse des Armées françaises).
Musée des Plans-Reliefs: Museum für Festungsgeschichte und Modelle
Das Musée des Plans-Reliefs, das sich ebenfalls im Hôtel des Invalides befindet, ist ein faszinierendes Museum, das sich der Festungsgeschichte widmet. Es beherbergt eine einzigartige Sammlung von dreidimensionalen Modellen von Städten, Häfen und Festungen, die im Laufe der Jahrhunderte erbaut wurden. Die detailreichen Modelle bieten einen außergewöhnlichen Einblick in die Planung, Konstruktion und Verteidigung dieser bedeutenden Bauwerke und sind ein wahrer Schatz für Geschichts- und Architekturbegeisterte
Musée de l’Ordre de la Libération: Erinnerung an die Freien Französischen Streitkräfte
Das Musée de l’Ordre de la Libération ist ein bedeutendes Militärmuseum, das dem von General Charles de Gaulle gegründeten Ordre de la Libération gewidmet ist. 1967 wurde der Orden in den Invalidendom verlegt.
Es erstreckt sich auf 1.000 Quadratmetern und dokumentiert die Geschichte der Freien Französischen Streitkräfte, Widerstandsaktivitäten und Konzentrationslager. Mit über 4.000 Objekten, darunter Manuskripten von de Gaulle, Uniformen, Waffen und Flaggen, bietet es tiefe Einblicke in die Rolle von de Gaulle und den Streitkräften während des Zweiten Weltkriegs.
Ehrenhof des Hôtel des Invalides
Der Ehrenhof des Hôtel des Invalides in Paris ist ein 102 x 64 Meter großer gepflasterter Innenhof, der von vier Gebäudeteilen mit Arkadengalerien auf zwei Etagen umgeben ist. Der Architekt Libéral Bruand gestaltete den Ehrenhof als Raum für Zusammenkünfte und Zeremonien.
Besucher betreten das Gebäude durch die große Tür an der Nordfassade und blicken direkt auf die Kuppel des Invalidendoms. Auf der Südseite, im ersten Stock (Galerie du Midi), steht die Napoleon-Statue von Charles Émile Seurre. Im oberen Bereich der Galerie sind Gedenktafeln angebracht. Sie erinnern an die diversen Auseinandersetzungen, in welche die französische Armee seit dem 19. Jahrhundert involviert war.
Im Ehrenhof sind 60 französische Artilleriegeschütze aus dem 17. bis 19. Jahrhundert ausgestellt, die einen Eindruck von der französischen Artillerie aus der Zeit von Ludwig XIV. bis Napoleon III. bieten. Der Zugang zum Innenhof ist auf Bewohner und Besucher der Hotelmuseen beschränkt.
Heute werden auf dem Ehrenhof feierliche Zeremonien abgehalten, um den im Dienst gefallenen Soldaten Tribut zu zollen. Der Innenhof dient auch als Schauplatz für militärische Paraden. Außerdem finden im Ehrenhof regelmäßig Veranstaltungen statt wie das Sainte-Barbe-Fest der Artilleristen, die Ton- und Lichtshow „Nächte im Invalidendom“, Freiluftopern und das beliebte Assassin’s Creed-Spiel.
Stadtplan mit Hôtel des Invalides
Sehenswürdigkeiten in der Nähe
Das Hôtel des Invalides liegt im Herzen von Paris und ist von zahlreichen weiteren Sehenswürdigkeiten umgeben, darunter der Eiffelturm, das Musée d’Orsay, das Rodin-Museum, der Pont Alexandre III, der Grand Palais und Petit Palais, die Champs-Élysées und der Louvre mit der Glaspyramide. Diese Attraktionen sind leicht zu Fuß oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar und bieten ein vielfältiges kulturelles Erlebnis in der Nähe des Hôtel des Invalides.
Fazit
Das Hôtel des Invalides ist ein beeindruckendes historisches Wahrzeichen in Paris, das sowohl architektonisch als auch kulturell von großer Bedeutung ist. Mit einer Fülle von Museen, Denkmälern und der prächtigen Kirche des Invalidendoms bietet der Komplex den Besuchern einen faszinierenden Einblick in die Geschichte und Kultur Frankreichs. Nutzen Sie die Gelegenheit bei Ihrem nächsten Besuch in Paris und erkunden Sie das beeindruckende Ensemble.
Urheberrechte Fotos:
Nordfassade, Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, Wikimedia Commons
Hotel des Invalides © Galvani Raffaella | Dreamstime.com
Invalidendom, Eigenes Werk, CC BY 3.0, Wikimedia Commons
Militäruniform von Kaiser Qianlong 1736-1796, Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, Wikimedia Commons
Grab von Napoleon, Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, Wikimedia Commons
Cathédrale Saint-Louis-des-Invalides, , CC BY-SA 3.0 de, Wikimedia Commons
Ehrenhof des Komplexes,