Jardin des Tuileries

Jardin des Tuileries – Schlosspark aus dem 16. Jahrhundert

Der Jardin des Tuileries, zu Deutsch Tuileriengarten, ist ein im Barock-Stil gehaltener Schlosspark aus dem 16. Jahrhundert, der sich in der Nähe des Louvre Museums in Paris befindet. Der Park wird im Westen vom Place de la Concorde und im Osten vom Arc de Triomphe und Louvre begrenzt. Im Norden verläuft die Rue de Rivoli und im Süden plätschert die Seine. Die Parkanlage ist typisch französisch und bietet eine friedliche Oase im Herzen der Stadt.

Früher stand auf dem 25,5 Hektar großen Gelände der von Caterina de’ Medici erbaute Tuilerien-Palast, der den meisten gekrönten Häuptern Frankreichs als Residenz diente, bis er 1871 von der Pariser Kommune niedergebrannt wurde. Der Jardin des Tuileries blieb erhalten und zählt heute zu den schönsten Gartenanlagen von Paris. Das heutige Aussehen verdanken wir André Le Nôtre, dem Gartenarchitekten Ludwig XIV. Durch die Nähe zu einigen beliebten Sehenswürdigkeiten von Paris lässt sich ein Ausflug zum Tuileriengarten immer gut mit einem Paris-Besuch einbinden.

Steckbrief Jardin des Tuileries

  • Verwendung: früher Privatgarten der königlichen Familien, heute öffentlicher Gartenpark
  • Angelegt: 1564 von Caterina de’ Medici (Gartenintendant Bernard de Carnessequi)
  • Umgestaltungen: unter Heinrich IV. (Gartenintendant Jean Le Nôtre), Ludwig XIII., Ludwig XIV. (André Le Nôtre)
  • Fläche: 25,5 Hektar
  • Bedeutung: 1914 historisches Denkmal, 1991 Teil des UNESCO- Weltkulturerbe-Ensembles „Ufer der Seine“ zusammen mit Louvre, Musée de l’Orangerie, Musée de l’Armée im Hôtel des Invalides, Eiffelturm, 23 Seinebrücken u. a.
  • Attraktionen im Tuileriengarten: Statuen, Wasserbassins, Musée de l’Orangerie, Galerie nationale du Jeu de Paume, Jardin du Carrousel
  • Eigentümer: Republik Frankreich
  • Betreiber: Direktion des Louvre-Museums
  • Koordinaten: 48° 51′ 49″ Nord, 2° 19′ 36″ Ost
  • Adresse: Jardin des Tuileries, Pl. de la Concorde, 75001 Paris, Arrondissement 1
Jardin des Tuileries
Der Tuileriengarten ist eine friedliche Oase im Herzen von Paris. Die Anlage liegt auch anderen beliebten Sehenswürdigkeiten  der Stadt nahe.

Was ist im Tuileriengarten zu sehen?

Der Jardin des Tuileries wird von Einheimischen und Touristen gleichermaßen zum Spazierengehen und kulturellen Erleben genutzt. Entspannen Sie sich an den verschiedenen Wasserbecken und staunen Sie über die raffinierte und gepflegte Landschaftsarchitektur mit herrlichen Bepflanzungen. Überall können Sie Stühle zum Ausruhen nutzen.

Über den ganzen Park verteilt sich Landschaftskunst, darunter mehrere Statuen von Rodin, Maillol und Giacometti. Auffällig sind auch die vielen Tierskulpturen von Augustus Cain. Auch Arbeiten zeitgenössischer Künstler wie die Bronze eines umgestürzten Baumes von Giuseppe Penone sind zu bewundern.

Wer sich zwischendurch stärken möchte, hat die Auswahl unter drei einfachen Restaurants: das Le Glacier Farmers mit dem Petit Farmers für den kleinen Hunger oder ein Eis zwischendurch, das La Terrasse de Pomone für leichte Mahlzeiten und Kaffee und das PETIT PLISSON. In der Umgebung gibt es weitere, zum Teil höherklassige Restaurants und Hotels mit exquisiter französischer Küche.

Gern besucht wird auch das Musée de L’Orangerie auf dem Gelände des Parks. Das Museum lockt mit europäischer Kunst aus dem 20. Jahrhundert. Die Sammlung beinhaltet unter anderem acht der berühmten Seerosengemälde von Monet. Die ebenfalls im Park ansässige Galerie nationale du Jeu de Paume zeigt moderne Fotografie und Videokunst.

Richtung Osten umfasst der Tuileriengarten den Jardin du Carrousel, welcher den Arc de Triomphe umgibt. Dort lädt ein weiteres Museum Gäste ein, Kristall, Keramik und exquisite Möbel aus verschiedenen Epochen anzusehen.

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Tickets für den Jardin des Tuileries

Sie möchten sich im Grünen ausruhen, aufs Wasser blicken und entspannen? Dann erkunden Sie den Jardin des Tuileries am besten in Ihrem ganz eigenen Tempo. Nehmen Sie sich ein Buch oder Ihre Lieblingsmusik mit. Stühle gibt es im Tuileriengarten überall. Setzen Sie sich gemütlich an eins der Wasserbecken, genießen Sie den Augenblick oder träumen Sie sich in eine andere, märchenhafte Zeit.

Wenn Sie sich näher für den geschichtlichen Hintergrund des Tuileriengartens und der Exponate interessieren, empfehlen wir Ihnen allerdings eine private Führung oder einen Audioguide, den Sie gegen eine geringe Gebühr als App auf Ihr Handy laden können. Die privaten Führungen haben den Vorteil, dass Ihr Guide ganz auf Ihre Wünsche und Fragen eingehen kann. Dabei ist der Jardin des Tuileries in der Regel nur eine Station eines privaten Stadtrundgangs in Paris. Tickets gibt dafür es bei unserem Reisepartner GetYourGuide:

Eintritt

Der Eintritt ist für Kinder und Erwachsene immer kostenlos. Nur Tickets mit privater Führung durch den Tuileriengarten und andere Sehenswürdigkeiten und der 60-minütige, gut konzipierte Spaziergang mit einem Audioguide sind kostenpflichtig.

Hunde sind im Jardin des Tuileries und Jardin du Carrousel übrigens erlaubt, allerdings nicht in den angrenzenden Museen und Galerien. Daher gut planen, wenn Sie mit Ihrem Hund in Paris unterwegs sind.

Jardin des Tuileries
Der Garten wird von Einheimischen und Touristen gleichermaßen zum Spazierengehen genutzt.

Öffnungszeiten

Der Jardin des Tuileries ist täglich in folgenden Zeiträumen geöffnet:

  • letzter Sonntag im März bis 31. Mai: 07.00 – 21.00 Uhr
  • 1. Juni bis zum 31. August: 7.00 bis 23.00 Uhr
  • 1. September bis zum letzten Samstag im September: 07.00 – 21.00 Uhr
  • letzter Sonntag im September bis letzter Samstag im März: 7.30 Uhr bis 19.30 Uhr

Bitte begeben Sie sich 30 Minuten vor der Schließung Richtung Ausgang.

Auch an den meisten Feiertagen ist der Jardin des Tuileries geöffnet, wobei die Öffnungszeiten abweichen können.

Wie kommt man zum Jardin de Tuileries?

Am einfachsten ist die Anfahrt zum Tuileriengarten mit öffentlichen Verkehrsmitteln.

  • Métro-Linien: 1, 7, 8, 12
  • Buslinien der Ile-de-France- und RATP-Busnetze: 21, 27, 39, 42, 45, 67, 68, 69, 72, 73, 94, 95
  • RER-Schnellbahnen: Musée d’Orsay

Da sich z. B. die Öffnungszeiten und öffentliche Verkehrsverbindungen ändern können, geben wir trotz gewissenhafter Recherche keine Gewähr für Korrektheit und Aktualität!

Geschichte

In den letzten 3 Jahrhunderten hat sich kaum eine der Sehenswürdigkeiten in Paris so wenig verändert wie der Jardin des Tuileries. Ehe sie der Öffentlichkeit zugänglich wurden, fungierten die Tuilerien als Ort des Sehens und Gesehenwerdens, der Verführung und Versuchung.

Im 13. Jahrhundert prägten Baulücken und Dachziegelfabriken diese Gegend. Ein Jahrhundert später besaß Pierre des Essarts, der Pariser Propst, hier ein Haus mit reichlich Ackerland. Im 16. Jahrhundert wurde an dieser Stelle das Hotel gebaut, welches von Finanzminister Neufville de Villeroy in Auftrag gegeben wurde. Schließlich erwarb François I. das Hotel für seine Mutter Louise de Savoie.

Katharina von Medici kaufte das Land und baute ab 1564 den Tuilerienpalast und einen italienischen Garten. Sie ließ Brunnen, eine Orangerie, eine Menagerie, ein Labyrinth und eine von Bernard Palissy dekorierte Grotte errichten. Sechs Längsalleen sowie acht Queralleen mit Bäumen gaben die größtenteils heute noch bestehende Grundordnung vor.

Jardin des Tuileries - Postkarte 1897
Der Tuileriengarten ist eine sehr weniger Sehenswürdigkeiten von Paris, die fast unverändert geblieben ist. Auf der Postkarte sieht man die Allee vor dem Schloss im Jahr 1897.

Heinrich IV. ließ ab 1594 den Garten umgestalten und beauftragte Pierre Le Nôtre damit. 1.000 Alleebäume wurden angepflanzt und Maulbeerplantagen eröffnet. Im Norden bauten die Gartenkünstler einen 600 Meter langen, lauschigen Laubengang. Ein Pumpwerk wurde 1602-08 am Seineufer errichtet, um den Garten zu bewässern. 1607 kam eine neue Attraktion hinzu: das Große Bassin. 1609 modernisierte Jean Le Nôtre das Parterre zu Broderiefeldern mit kunstvollen Garten-Ornamenten.

Gemäß dem Großen Plan wurde im Jahr 1600 östlich des Palais ein neuer Garten geschaffen. Der bestand aus acht quadratischen Parterrefeldern, die um einen Schalenbrunnen angeordnet waren und als royaler Privatgarten fungierten.

Unter dem perfektionistischen Ludwig XIV. wurde der Garten durch den berühmten Gartenarchitekten André Le Nôtre umgestaltet. Der war durch seine aufsehenerregenden Gartenentwürfe bereits eine europaweite Berühmtheit und verantwortete unter anderem die Entwürfe für den englischen Greenwich Park, der heute zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Von 1666-1672 wurde auf der Westseite des Palais eine Terrasse anstelle einer Straße errichtet.

Das Parterre wandelte sich ebenfalls stark, wobei der große Brunnen „Grand Bassin Rond“ mit 40 Metern Durchmesser in der Mittelachse platziert wurde. Ihm stellte man zwei kleinere Brunnen zur Seite gestellt. Der Mittelweg wurde auf Le Nôtres Geheiß zu einer Kastanienallee verbreitert. Am westlichen Ende des Gartens schuf man mit dem achteckige Bassin Octogonal mit einem Durchmesser von 60 Metern einen neuen Blickpunkt. Außerdem wurden und die hufeisenförmigen Rampen die Fer à Cheval zur großen Terrasse erbaut.

Im Rahmen der Olympischen Sommerspiele von 1900 fanden im Tuileriengarten Fechtwettkämpfe statt. 1981 stieß François Mitterrand den Umbau des Louvre und die Restaurierung des Tuileriengartens an. Letzterer sollte so weit wie möglich dem Ursprungszustand aus dem 17. Jahrhundert entsprechen. Dieser vorerst letzten Restaurierung ist zu verdanken, dass wir den Tuileriengarten heute so bewundern können, wie André Le Nôtre ihn erschuf.

Der Tuileriengarten in der Kunst

Nachdem der Tuileriengarten für die Öffentlichkeit freigegeben wurde. entwickelte er sich schnell zu einem beliebten Ausflugsziel der Pariser. Auch zahlreiche Künstler hat der ispiriert So entstanden zum Beispiel die Gemälde

  • „Musik im Tuileriengarten“ (Édouard Manet) ,
  • „Nachmittag im Tuileriengarten“ (Adolph von Menzel),
  • „Die Tuilerien“ (Claude Monet),
  • „Les Jardins des Tuileries“ (Camille Pissarro),
  • „Kermesse aux étoiles im Jardin des Tuileries, Frühjahr 1955. Zuschauer vor einer Tribüne“ (Katherine Librowicz) u. a.

Durch die Betrachtung von Gemälden wurde Modest Mussorgski im Jahr 1874 zu seiner Komposition „Bilder einer Ausstellung“ inspiriert. Eines der Bilder zeigte spielende Kinder im Tuileriengarten. Außerdem spielten Teile und Sequenzen einiger Filme im Tuileriengarten von Paris.

Jardin des Tuileries - Camille Pissarro Tuilerien Winternachmittag
Die Schönheit des Parks hat zahlreiche Künstler inspiriert, Gemälde zu schaffen. Ein Beispiel davon ist das Gemälde von Camille Pissarro, welches die Tuilerien an einem Winternachmittag zeigt, aus dem Jahr 1899.

Stadtplan mit Jardin des Tuileries

Unser Reisetipp:

Der Tuileriengarten hat eine lange Geschichte, die bis ins 16. Jahrhundert zurückreicht, als er von Caterina de’ Medici zusammen mit dem Tuilerienpalast angelegt wurde. Im Laufe der Jahrhunderte ließen viele der königlichen Besitzer den Garten immer wieder umgestalten und erweitern, um dem Zeitgeist und den wachsenden Ansprüchen der jeweiligen Herrscher zu entsprechen. Der Garten ist ein beliebtes Ziel für die Pariser und ihre Gäste und wurde in vielen Gemälden, Filmen und Musikstücken verewigt. Seine Geschichte, die vielen Gartenkunstwerke und sein grandiose Anlage machen ihn zu einem wunderschönen Ort, den man besuchen sollte.

 

Urheberrechte Fotos Jardin des Tuileries:

Jardin des Tuileries © Rostislav Ageev | Dreamstime.com
Tuileriengarten, Simdaperce – Eigenes Werk,  CC BY-SA 3.0, Wikimedia Commons
Jardin des Tuileries, Martin RobsonFlickr: 20130809-IMG_7327, CC BY-SA 2.0, Wikimedia Commons
Allee vor dem Schloss im Jahr 1897, fr:Clément Maurice, photographe, scan by Havang(nl)PARIS, Paris en plein Air, 1897, série:Le Beau Pays de France, Bibliothèque universelle en couleurs (BUC), 1897, Public Domain, Wikimedia Commons
1899 Camille Pissarro Tuilerien Winternachmittag anagoria, Camille Pissarro anagoria, Public Domain, Wikimedia Commons